3D-Druck Additive Verfahren haben großes Potenzial im Maschinen- und Anlagenbau

Autor / Redakteur: Stefanie Michel / Stefanie Michel

Das Interesse an generativen Verfahren ist groß, wie die Fachtagung 3D-Druck, des VDMA-Fachverbands Druck- und Papiertechnik am 22. Januar 2014 zeigte. Auch wenn deren Einsatz in der industriellen Fertigung noch sehr rar ist, kamen dennoch über 100 Teilnehmer nach Frankfurt, um sich über die Potenziale im Maschinen- und Anlagenbau zu informieren.

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Bei der Fertigung spezieller Greifer bietet sich das Lasersintern an, da sich zusätzliche Funktionen direkt in das Bauteil integrieren lassen und somit Gewicht eingespart werden kann.
Bei der Fertigung spezieller Greifer bietet sich das Lasersintern an, da sich zusätzliche Funktionen direkt in das Bauteil integrieren lassen und somit Gewicht eingespart werden kann.
(Bild: Michel)

Das Interesse ist groß am 3D-Druck in der industriellen Fertigung. Allerdings ist deren Einsatz im Maschinen- und Anlagenbau noch nicht weit verbreitet, während in der Medizintechnik, Luft- und Raumfahr oder Automobilindustrie die Verfahren bereits für Klein- oder Vorserien beziehungsweise für Endprodukte eingesetzt werden.

Deshalb hat der VDMA-Fachverband Druck- und Papiertechnik im letzten Jahr eine Industrieplattform für 3D-Druck initiiert, die industrielle Anwender und 3D-Druckanlagenbauer ins Gespräch bringen soll. Die Fachtagung zeige, dass dies Erfolg hatte: Über 100 Teilnehmer aus 50 Unternehmen und Forschungseinrichtungen kamen nach Frankfurt. „Diese Resonanz hat uns ebenso positiv überrascht, wie die Breite der vertretenen Branchen“, erklärt Rainer Gebhardt, 3D-Druckexperte des VDMA und Organisator der Tagung. Unter anderem nahmen Vertreter aus Antriebs- und Automatisierungstechnik, Kunststofftechnik sowie Pneumatik und der Elektronikbranche teil. Daneben waren Anlagenbauer und Zulieferer aus dem Additive Manufacturing vertreten.

Großes Interesse an addiven Verfahren im Maschinen- und Anlagenbau

Das große Interesse an der Fachtagung spiegelt das Interesse an additive Verfahren im Maschinen- und Anlagenbau wider. Die Tagung und auch die begleitende Ausstellung zeigte allerdings, dass das Haupteinsatzgebiet der 3D-Drucker noch immer die Prototypenerstellung ist. Wie Karsten Edelmann, Vertriebsleiter für Nordeuropa bei Concept Laser, berichtet, gibt es Beispiele seriennaher Fertigung bereits im Schmuckdesign, der Medizintechnik und bei Automotive-Anwendungen, wenn eine Serie nur aus kleinen Stückzahlen besteht.

Der Ingenieurdienstleister Robomotion hat schon die konstruktiven Vorteile der additiven Fertigung erkannt und nutzt Lasersintern als Verfahren zur Herstellung spezieller Greifer. Die Ingenieure konstruieren fertigungsgerecht für den 3D-Drucker und können damit Funktionalitäten in Greifer einbauen, die sonst nicht möglich gewesen wären. Für die Mitarbeiter von Robomotion ist Additive Manufacturing schon so selbstverständlich geworden, dass selbst Abdeckungen generativ hergestellt werden. Geschäftsführer Dr. Andreas Wolf: „Da denkt der Konstrukteur gar nicht mehr viel darüber nach. Es geht einfach schneller.“

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