Nichtoxidkeramik Nichtoxidkeramik eröffnet neue Perspektiven für den Chemie- und Anlagenbau

Redakteur: Lea Ziegler

Das Fraunhofer IKTS präsentiert ein neues Verfahren mit dem sich verfahrenstechnische Grenzen konventioneller Formgebungsmethoden überwinden und so Komponenten mit großen Wandstärkeunterschieden und anspruchsvollen Hinterschneidungen realisieren lassen.

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Gemeinsam mit der Firma SICcast Mineralguss entwickelt das Fraunhofer IKTS keramische Radialpumpenlaufräder.
Gemeinsam mit der Firma SICcast Mineralguss entwickelt das Fraunhofer IKTS keramische Radialpumpenlaufräder.
(Bild: Fraunhofer IKTS)

Siliziuminfiltriertes Siliziumcarbid (SiSiC) eignet sich aufgrund seiner chemischen, thermischen und tribologischen Eigenschaften für die Produktion großvolumiger keramischer Bauteile. Es ist extrem hart wie Diamant, schwindungsfrei in der Herstellung und beständig gegen Chemikalien sowie gegen Verschleiß und Temperaturen bis 1300 °C.

Mineralguss-Prinzip in der keramischen Fertigung

Wissenschaftler am Fraunhofer IKTS in Dresden haben nun ein Verfahren entwickelt, mit welchem sich die Formgebung des Werkstoffs SiSiC hin zu komplexen Bauteilen kosteneffizient realisieren lässt. Sie adaptierten das bewährte Produktionsverfahren für SiSiC-gefüllte Reaktionsharzbetone der Firma SICcast Mineralguss auf die keramische Fertigung. Grobkörnige Partikel vermischt mit einem polymeren Binder werden hierfür drucklos in offene Formen gegossen und gehärtet. Dieses Verfahrensprinzip ermöglicht die Herstellung großer und komplexer Bauteile in nur einem Arbeitsschritt.

Mit diesem neuen Verfahren werden kostenintensive material-, maschinen- und personalaufwendige Modulbauweisen und Verfahrenskombinationen mit Garnierprozessen umgangen. Die wirtschaftliche Fertigung des Werkstoffs ermöglicht im Chemie- und Anlagenbau, beispielsweise in der Pumpenindustrie, die Substitution von Materialien wie Metallen oder Kunststoffen. (lz)

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