PwC M&A im Maschinenbau – Mega-Deals sorgen für starken Jahresauftakt

Redakteur: Jürgen Schreier

Zahlreiche Mega-Deals haben zu einem starken Jahresauftakt im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) im Maschinenbau geführt. Wie aus einer Studie von PwC hervorgeht, wurden in den ersten drei Monaten 2015 weltweit 48 Deals ab einem Volumen von 50 Mio. US-Dollar mit einem Gesamtwert von 19,9 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Dies war der stärkste Jahresauftakt im Maschinenbau in den letzten drei Jahren.

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Martin Theben, Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC: „Das Know-how deutscher Maschinenbauer ist weltweit sehr gefragt. Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ ist ein Trumpf im globalen Wettbewerb und weckt weiterhin das Interesse ausländischer Investoren.“
Martin Theben, Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC: „Das Know-how deutscher Maschinenbauer ist weltweit sehr gefragt. Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ ist ein Trumpf im globalen Wettbewerb und weckt weiterhin das Interesse ausländischer Investoren.“
(Bild: PwC)

Prägend für das erste Quartal 2015 waren laut PwC diverse Mega-Deals: Von Januar bis März wurden fünf Transaktionen von jeweils mindestens 1 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Insgesamt summierten sich diese fünf Deals auf einen Wert von 8,9 Mrd. US-Dollar und sorgten damit für knapp die Hälfte des globalen Transaktionsvolumens.

Japanische Anteile an DMG Mori Seiki AG aufgestockt

Schwerpunkt des Geschehens war Europa: Bei allen fünf Mega-Deals ging es um die Übernahme einheimischer Unternehmen; darunter waren auch zwei deutsche. So stockte der japanische Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori Seiki seine Anteile an der ehemaligen Gildemeister AG, inzwischen DMG Mori Seiki AG, auf und ist nun Mehrheitseigner. Außerdem verkaufte der indischen Konzern Suzlon den Hamburger Windenergieanlagenhersteller Senvion an den US-Investmentfonds Centerbridge.

„Das Know-how deutscher Maschinenbauer ist weltweit sehr gefragt. Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ ist ein Trumpf im globalen Wettbewerb und weckt weiterhin das Interesse ausländischer Investoren“, kommentiert Martin Theben, Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC.

Angesichts der großvolumigen Deals stieg der Gesamtwert der Transaktionen mit Beteiligten aus der Eurozone von 2,9 im Vorquartal auf 8,4 Mrd. US-Dollar deutlich an. Die Eurozone erreichte damit trotz sinkender Anzahl von Deals im Vergleich zum Vorquartal einen Anteil von über 40 % am Gesamtwert der globalen Deals.

China im Fusionsfieber – USA mit gemächlichem Auftakt

Auch Unternehmen aus China waren sehr aktiv. Bereits im ersten Quartal 2015 erreichte die Anzahl der angekündigten Deals mit chinesischen Käufern nahezu das Niveau des Gesamtjahres 2013. Leitmotiv für die zahlreichen lokalen Transaktionen im asiatischen Raum (29) sind nach wie vor die Zusammenschlüsse spezialisierter Nischenanbieter. Peking fördert bereits seit längerer Zeit gezielt Fusionen und Übernahmen im Rahmen seiner Konsolidierungspolitik, um die Schlagkraft der heimischen Konzerne auf den internationalen Märkten weiter zu stärken.

Trotz Re-Industrialisierung und positiver konjunktureller Entwicklung in den USA, gab es im ersten Quartal im Maschinenbausektor vergleichsweise wenige Fusionen und Übernahmen mit US-Beteiligung. Lediglich bei acht Transaktionen waren Unternehmen aus den Vereinigten Staaten involviert. Dies ergab einen Anteil von 16 % an den globalen Deals im ersten Quartal 2015 – der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre. „Für die kommenden Monate rechnen wir mit einer höheren Präsenz von US-Investoren auf dem globalen M&A-Markt. Dabei dürften sie vor allem von positiven Währungseffekten durch den wieder erstarkten Dollar profitieren“, merkt Martin Theben an.

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