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Diese Anlage kann Wind und Sonne speichern

Protonen-Austausch-Membran-(PEM)-Elektrolyseur: Ein schwieriger Name für ein schwieriges Verfahren. Er ist das Kernstück der neuen Strom-zu-Gas-Demonstrationsanlage in Frankfurt Protonen-Austausch-Membran-(PEM)-Elektrolyseur: Ein schwieriger Name für ein schwieriges Verfahren. Er ist das Kernstück der neuen Strom-zu-Gas-Demonstrationsanlage in Frankfurt
Protonen-Austausch-Membran-(PEM)-Elektrolyseur: Ein schwieriger Name für ein schwieriges Verfahren. Er ist das Kernstück der neuen Strom-zu-Gas-Demonstrationsanlage in Frankfurt
Quelle: dpa/ade lre
Eines der Hauptprobleme der Energiewende ist die Speicherung von Strom aus Erneuerbaren Energien. Ein neuer Prototyp verwandelt jetzt Öko-Strom in Wasserstoff und speichert ihn im kommunalen Gasnetz.

Ein zentrales Problem der regenerativen Energien ist ihre unregelmäßige Verfügbarkeit. Der aus Wind und Sonne gewonnene Strom muss daher eigentlich gespeichert werden – ein weiteres ungelöstes Problem der Energiewende. Doch in Frankfurt ist jetzt zumindest eine Teillösung präsentiert worden.

Ökostrom im lokalen Erdgasnetz zu speichern ist die Idee hinter einer innovativen Energieanlage, die hier am Mittwoch offiziell in Betrieb genommen worden ist. Die Wirtschaftsminister von Hessen und Rheinland-Pfalz, Tarek Al-Wazir und Eveline Lemke (beide Grüne), setzten die bundesweit erste Demonstrationsanlage in Gang, bei der das lokale Gasnetz als Energie-Speicher genutzt wird.

Die Investition von rund 1,5 Millionen Euro haben 13 meist kommunale Unternehmen aus der Thüga-Gruppe erbracht, darunter der Frankfurter Versorger Mainova.

Wasser wird aufgespalten

Der unregelmäßig anfallende Ökostrom aus Sonne und Wind wird in der Anlage eingesetzt, um Wasser per Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Der Wasserstoff kann dann in begrenzter Konzentration dem Erdgas beigemischt und zur späteren Energienutzung verbrannt werden. In den kommenden drei Jahren soll die Frankfurter Anlage am Regelenergiemarkt teilnehmen, kündigten die Betreiber an.

Sie werde in Hochproduktionsphasen den überschüssigen Öko-Strom aufnehmen, ihn zur Speicherung in Wasserstoff umwandeln und damit das Netz stabilisieren. „Anstatt Windräder oder Photovoltaikanlagen abzustellen, sorgen wir dafür, dass die vorhandene Energie gespeichert wird“, erklärte Mainova-Chef Constantin Alsheimer.

Wichtigster Kritikpunkt an der Technologie ist der hohe Energieaufwand beim Wandelprozess und die damit verbundenen hohen Kosten. Momentan gehen bei der Aufspaltung rund 30 Prozent der im Strom enthaltenen Energie verloren.

Windstrom von 30 Tagen speicherbar

Auch kann Strom effizienter zum Heizen eingesetzt werden als zur Produktion des Gases. Eine Wirtschaftlichkeit der Strom-zu-Gas-Technologie bestehe derzeit nicht, stellt die Deutsche Energie-Agentur in einem Thesenpapier fest. Sie empfiehlt aber gleichzeitig den Betrieb von Demonstrationsanlagen, um Betriebserfahrungen im realen System zu sammeln.

Eine Erweiterung der Anlage, die derzeit 60 Kubikmeter Wasserstoff in der Stunde erzeugen kann, sei für 2016 angedacht, teilte Mainova mit. Dann soll in einem weiteren Prozessschritt der Wasserstoff mit Kohlendioxid zum Gas Methan gewandelt werden.

Dieses könnte unbeschränkt gespeichert und dem Erdgas beigemischt werden. Es sei davon auszugehen, dass das deutsche Gasverteilnetz die überschüssige Windstromproduktion von 30 Tagen aufnehmen könnte, hieß es. Die Kapazität der deutschen Pumpspeicherkraftwerke sei hingegen bereits nach sechs Stunden erschöpft.

dpa/mol

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