Deutsches Museum Sonderausstellung macht Carbon erlebbar und fühlbar

Autor / Redakteur: Stefanie Michel / Stefanie Michel

Das Deutsche Museum widmet sich in einer Sonderausstellung bis zum 10. Januar 2015 dem Thema „Carbon – Das Material der Zukunft“ und lädt Besucher ein, dem Werkstoff von der Entstehung über die Verarbeitung bis zum Endprodukt zu folgen. Die Eigenschaften und Potenziale lassen sich erfühlen und erleben

Anbieter zum Thema

Die Sonderausstellung im Deutschen Museum zeigt, was Carbon-Werkstoffe leisten und wo sie bereits zum Einsatz kommen.
Die Sonderausstellung im Deutschen Museum zeigt, was Carbon-Werkstoffe leisten und wo sie bereits zum Einsatz kommen.
(Bild: Michel)

Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) kommen bereits heute im hochwertigen Leichtbau zum Einsatz und ermöglichen die Entwicklung neuartiger Produkte. Daher wächst der Markt rasant (+15 % bei Carbon-Produkten im Jahr). Aber auch für die Zukunft prognostiziert das Spitzencluster MAI Carbon, der Organisator der Ausstellung, den CFK Wachstumsraten von etwa 17 % im Zeitraum 2010 bis 2030. So wird auch die Produktion in diesem Zeitraum von 90.000 auf 510.000 t CFK steigen.

Das neue Material fordert aber auch Wissenschaftler und Konstrukteure heraus, sodass in vielen Branchen neue Produkte und Verfahren entstehen. Die Sonderausstellung zeigt Ergebnisse dieser Pionierarbeit aus der Luft- und Raumfahrt, aus dem Fahrzeug- und dem Anlagenbau, aus der Medizintechnik sowie aus der Materialforschung.

Fahrgastzelle des BMW i3 zeigt Einsatz von Carbon in Fahrzeugen

Ein Beispiel für den Einsatz von Carbon beim Leichtbau von Fahrzeugen ist die ausgestellte Fahrgastzelle des BMW i3. Weltweit ist sie die erste, automatisiert in Großserie hergestellte Fahrgastzelle aus Carbon. Ein weiteres Highlight ist ein frei schwingender Klangstuhl aus sehr leichtem und steifem CFK. Der Stuhl hat keinen Lautsprecher, stattdessen wird er selbst zum Klangkörper, in dem zwei „Schwingspulen“ den Sitz zum Klingen bringen. Ein Ariane-Boostergehäuse veranschaulicht die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von CFK bei der nächsten Raketengeneration und an der „König Artus Station“ können Besucher beim Ziehen an einem nur 2 mm dünnen Stab aus Carbon selbst erfahren, dass das Material tatsächlich ein „harter Stoff“ ist.

Ergänzendes zum Thema
Sonderausstellung
Weitere Informationen zur Sonderausstellung „Harter Stoff“

Einige der ausgestellten Exponate sind Einzelstücke aus der Forschung, andere stammen aus serieller Produktion. Im Vordergrund ist das Kabinengerüst des Hubschraubers Airbus EC 135 zu sehen - dahinter des Flechtfahrrad "Braid Bike". Links davon steht ein Hocker aus CFK.
Einige der ausgestellten Exponate sind Einzelstücke aus der Forschung, andere stammen aus serieller Produktion. Im Vordergrund ist das Kabinengerüst des Hubschraubers Airbus EC 135 zu sehen - dahinter des Flechtfahrrad "Braid Bike". Links davon steht ein Hocker aus CFK.
( Bild: Deutsches Museum )
Noch bis zum 10. Januar 2015 präsentiert das Deutsche Museum auf der Museumsinsel in München die Sonderausstellung zum Thema Carbon. Im Zentrum Neue Technologien wird auf 300 m² gezeigt, mit welchen Methoden Kohlenstofffasern verarbeitet und in welchen Bereichen Carbon bereits eingesetzt wird. Ein Blick in die Zukunft stellt Objekte vor, in denen der Werkstoff künftig zum Einsatz kommen kann. Organisiert wurde die Ausstellung durch das Spitzencluster MAI Carbon.

  • Öffnungszeiten Deutsches Museum: Täglich von 9 bis 17 Uhr
  • Eintritt: Tageskarte 8,50 €, Kinder (ab 6 Jahren) 3,00 €,

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Museum

Neben den Exponaten bietet die Ausstellung für den Besucher auch die Möglichkeit, die Eigenschaften von Carbon-Werkstoffe zu erfühlen und auszutesten – sei es ein Biegetest, wann CFK Strom leitet oder wie leicht sich ein Fahrrad mit einer Hand heben lässt. Hier wird klar, welches Potenzial in Carbon steckt, denn es ist leicht, hochfest, chemikalienbeständig, nicht rostend, elektrisch leitend und lässt sich in jede beliebige Form bringen. Für den Einsatz in Massenprodukten wird jetzt daran gearbeitet, durch Großserienproduktion die Fertigung wirtschaftlicher zu gestalten.

Die Einzigartigkeit des Werkstoffs Carbon zeigen

Zusammen mit der Sonderausstellung wird im Kinderreich eine Dauereinrichtung eröffnet, mit der sich die jüngsten Besucher mit dem Werkstoff vertraut machen können. Ein Fahrrad und eine kleine Brücke aus Carbon stehen dort zum testen bereit.

„Die Ausstellung im Deutschen Museum soll die Einzigartigkeit des Werkstoffes Carbon zeigen und mit allen Sinnen erfahrbar machen“, so Dr. Hubert Jäger, Vorstandsvorsitzender des Carbon Composites e.V. (CCeV). MAI Carbon, ein Projekt des CCeV, möchte mit der Sonderausstellung den Werkstoff erklären und eine Zukunft skizzieren, in der Kohlenstofffaserverbundtechnologien eine große Rolle spielen. Prof. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums: „Das Deutsche Museum ist als interdisziplinäre Bildungseinrichtung der ideale Ort, um ein Millionenpublikum für den Zukunftswerkstoff Carbon zu begeistern.“

(ID:42766950)